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CESAR Lernsoftware für Schule und Therapie

CESAR Lesen 1.1. - Didaktik

Raum-Lage

Das Erkennen der Raum-Lage ist eine Dimension der visuellen Wahrnehmungsentwicklung. Bis zu einem Alter von 6 bis 7 Jahren identifiziert das Kind einen Gegenstand aus verschiedensten Blickwinkeln signifikant besser als der Erwachsene. Der sprunghafte Zuwachs der Raum-Lage-Wahrnehmung – in der Regel innerhalb des ersten Schuljahres – bedeutet, dass das Kind die Ausrichtung des Gegenstandes als eventuell bedeutungstragenden Faktor nun zusätzlich ermitteln kann. Das Kind, das gestern noch mühelos in Spiegelschrift schrieb und Buchstaben verdrehte, benutzt jetzt die Buchstaben richtig, die von der Form her identisch, von der Ausrichtung und damit ihrer Bedeutung aber völlig unterschiedlich sind.

Bei Kindern mit Lese-Rechtschreibschwäche verläuft dieser Prozess deutlich verzögert. Daher wird in dieser Lernspielgruppe mit „verkehrten“ Buchstaben gespielt:: in ALPHABET auf Buchstabenebene, in ZAUBERWÖRTER auf Wortebene und in GEHEIME BOTSCHAFTEN auf Textebene. Die eingebauten Fehler können nicht auswendig gelernt werden, da CESAR sie nach dem Zufallsprinzip immer neu generiert. Mit Fehlern spielen, heißt mit Fehlern umgehen lernen.

Alphabet
		 - hier kommen Sie zur SpielbeschreibungZauberwörter - hier kommen Sie zur SpielbeschreibungGeheime Botschaften - hier kommen Sie zur Spielbeschreibung

Identifizierung von Buchstaben

Auf dem Weg zum sinnerfassenden Lesen werden eine Vielzahl von Leistungen vom Kind erbracht. Die Analyse von Lesestörungen zeigt, dass das Kind schon beim ersten Schritt, nämlich bei der Erfassung von Buchstaben, nicht in der Lage ist, erforderliche Transferleistungen zu erbringen: visuelle Symbole sind zu dekodieren und in mundmotorische Muster zu übersetzen, welche eine Lautgestalt ergeben. Erst eine Kette dieser sich wiederholenden Arbeitsschritte ergibt die Lautgestalt eines Wortes, welches wiederum nur einen Teil des Satzgefüges und des Sinnzusammenhanges darstellt. Wenn die Buchstabenerkennung und ihre lautliche Realisierung nicht innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde ablaufen, das heißt als automatisierte Routine abrufbar sind, kann das Kind nicht fließend lesen. Diese zeitliche Verzögerung kann das Kernproblem bei Störungen des Leseerwerbs in den ersten Grundschuljahren darstellen.

In dieser Lernspielgruppe wird dem zeitlichen Moment in den Spielen STÖRENFRIEDE und HONIGBUCHSTABEN in Form einer Zeitnahme der Identifizierungsleistung Rechnung getragen. Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt auf der Unterscheidung und dem Herausfiltern ähnlicher Buchstaben. Im Spiel EINER FEHLT wird der routinierte Umgang mit der Reihenfolge der Buchstaben im Alphabet geübt.

Störenfriede - hier kommen Sie zur SpielbeschreibungHonigbuchstaben - hier kommen Sie zur SpielbeschreibungEiner fehlt - hier kommen Sie zur Spielbeschreibung

Lautanalyse und Synthese-Prozesse

Wörter sind Lautgestalten oder Buchstabenanordnungen für entsprechende Bedeutungen, das heißt für ganzheitlich assoziierte Wahrnehmungs- und Erfahrungskomplexe. Neben psychischen und situativen Faktoren sind Bezeichnendes und Bezeichnetes wesentliche Säulen der Kommunikation. Um das Bezeichnete richtig auszusprechen und korrekt zu lesen, bedarf es einer bestimmten seriellen Anordnung der einzelnen Buchstaben und Laute. Vertauscht man sie, verwechselt sie oder lässt sie gar aus, kann eine unsinnige Botschaft oder ein Missverständnis entstehen. So unterliegt das Bezeichnende dem Diktat der richtigen Reihenfolge – Bedeutung ist immanent. Es zeigt sich, dass Kinder mit Leseproblemen in der Regel nicht in der Lage sind, die Symbolfunktion einzelner Buchstaben und deren Reihenfolge dem Kontext einer Bedeutung zuzuschreiben. Ein Buchstabe alleine bedeutet nichts. Wozu dann eine Reihenfolge, die als mühsam und abstrakt empfunden wird und mit dem Bezeichneten in keinem Zusammenhang zu stehen scheint?

In der Sehnsucht nach Bedeutung werden die Kinder in dieser Lernspielgruppe herausgefordert, kleine Buchstabensequenzen zu meistern. Im Spiel FAHRENDE BUCHSTABEN werden die Bedeutungen vorgegeben - eines der gezeigten Bilder stellt das Lösungswort dar. Das Kind wird aufgefordert die fahrenden Buchstaben in die Reihenfolge zu bringen, die dem Lösungswort entspricht. Bei REIMQUARTETT wird das Kind motiviert, durch Auswechseln des ersten Buchstabens eines Wortes möglichst vielen Bedeutungen auf die Spur zu kommen. In REIMBILDER deckt das Kind durch die Suche nach klangähnlichen Lösungswörtern ein Szenenbild auf, dessen Elemente in einem semantischen Zusammenhang stehen.

Reimquartett - hier kommen Sie zur SpielbeschreibungReimbilder - hier kommen Sie zur SpielbeschreibungFahrende Buchstaben - hier kommen Sie zur Spielbeschreibung

Lese-Sinnverständnis

Erfolgreiches Lesen basiert auf zwei verschiedenen Kompetenzen zur Erfassung des Sinnes. Zunächst wird anhand weniger Strukturmerkmale erkannt, um welches Wort es sich wahrscheinlich handelt – dies geschieht simultan. Passt dieses Wort nicht in den Kontext, erschließt es der Leser systematisch und sequentiell. Die erste Kompetenz ermöglicht es, schnell zu lesen, die zweite, dieses genau zu tun. Beide Kompetenzen werden in den Spielen der vierten Lernspielgruppe gefördert. Die Strategie dabei ist, dass dem Kind möglichst viele Wahrnehmungsmomente einer Sache vorgegeben werden: Bild, geschriebenes und teilweise auch gehörtes Wort. Die Bedeutung wird also angeboten und das geschriebene Wort (durchweg kurze Inhaltswörter) dieser zugeordnet. Lesen führt nicht zur Bedeutung, sondern Bedeutung führt zum Lesen.

In WÖRTERSUCHE wird durch das Angebot einsilbiger Wörter das Erfassen von Di- und Trigraphemen geübt sowie das genaue Erfassen der Reihenfolge einzelner Buchstaben. In BLITZWÖRTER sieht das Kind nur für sehr kurze Zeit ein- oder zweisilbige Wörter und muss sie durch ganzheitliches Erfassen ihrem Bild zuordnen. Das MERKSPIEL besteht aus Kartenpaaren, die zum einen ein Wort und zum anderen dessen gemaltes Sinnbild beinhalten. Beim Aufdecken des Bildes hört das Kind das gesuchte Wort. Es gibt jeweils zwei ähnlich klingende und damit auch ähnlich geschriebene Begriffe mit ganz verschiedenen Bedeutungen. Das Kind muss der Provokation der Verwechslung widerstehen und erfährt den Erfolg durch ein gewonnenes Kartenpaar.

Wörtersuche - hier kommen Sie zur SpielbeschreibungMerkspiel - hier kommen Sie zur SpielbeschreibungBlitz-Wörter - hier kommen Sie zur Spielbeschreibung